Parenterale Ernährung
nutrition
Der Begriff parenteral kommt aus dem Lateinischen und heißt unter Umgehung des Magen-Darm-Traktes; durch subkutane, intramuskuläre oder intravenöse Injektion bzw. Infusion.
Notwendig wird diese Form der künstlichen Ernährung, wenn die Schluck- und Verdauungsstrasse – infolge von Krankheit oder einer Operation – ihre Aufgaben nicht mehr wahrnehmen kann.
Bei der künstlichen Ernährung über die Vene gelangen alle wichtigen Nahrungsbestandteile in Form ihrer kleinsten Bausteine direkt ins Blut. Der Organismus wandelt diese Nahrungsbausteine ebenso in Energie und Baustoffe um wie Nahrung, die über Magen und Darm aufgenommen wird.
Mit diesen Infusionslösungen erhalten die Betroffenen alle Bestandteile einer ausgewogenen Ernährung: Flüssigkeit, Kohlenhydrate, Eiweiße, Salze und – vor allem bei längerer künstlicher Ernährung – auch Fette, Vitamine und Spurenelemente. Die Zusammensetzung dieser Ernährungslösungen lässt sich so exakt bestimmen, dass die Betroffenen mit ihnen unbegrenzt lange ernährt werden könnten. spacer Für die parenterale Ernährungstherapie gibt es eine Vielzahl von verschiedenen zusammengesetzten Infusionslösungen, die sich einzeln, kombiniert oder gemischt verabreichen lassen. Bei der Entscheidung für die beste Ernährungstherapie spielen u. a. der allgemeine Gesundheitszustand des Patienten, sein Alter, sein Gewicht und seine Größe eine wichtige Rolle.
Indikationen für eine parenterale Ernährung sind unter anderem:
  • Stenosen (im Speiseröhren-, Magen- und Darmbereich) durch Tumore oder Metastasen
  • Atonie und/oder Obstruktionen des Gastrointestinaltraktes
  • Kurzdarmsyndrom
  • Schwere Verlaufsformen entzündlicher Darmerkrankungen
  • Akutes Nieren- und Leberversagen
  • Enterokutane Fisteln
  • Akute Strahlenenteritis
  • Enteritis durch Chemotherapie
  • Perioperativ
  • Schwere Traumen
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  • Schwere Verbrennungen
  • Sonstige Tumorerkrankungen, Tumorkachexie
  • Infektionskrankheiten
  • Sepsis
  • Stoffwechselentgleisungen
  • Darmresektion
  • Magenresektion
  • Atonie des Gastrointestinaltraktes
  • Ileus (Darmverschluss)
  • Störung der enteralen Nahrungsaufnahme infolge von Chemotherapie
Ziele der parenteralen Ernährungstherapie sind unter anderem:
  • Erhaltung und Wiederherstellung der Gesundheit
  • Sicherstellung der Grundbedürfnisse
  • Aufrechterhaltung der Mobilität
  • Teilnahme am gesellschaftlichen Leben
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  • Aufbau und Erhaltung der Köpersubstanz
  • Deckung des Energiebedarfes
  • Therapie einer Mangel- und Fehlernährung
Parenterale Ernährung zu Hause
Sich täglich ausreichend zu ernähren und ausreichend zu trinken, ist lebensnotwendig, um Abwehrkräfte zu mobilisieren, das Wohlbefinden zu stabilisieren, den Genesungsprozess zu fördern sowie die geistige und körperliche Leistungsfähigkeit aufrecht zu erhalten. Eine plötzliche Erkrankung, oder die damit verbundenen Begleitumstände, erlauben vielen Betroffenen nicht mehr, alle lebensnotwendigen Nährstoffe sowie Flüssigkeit Bedarfs deckend auf normalem Wege zuzuführen.
Um den Ernährungs- und Gesundheitszustand zu erhalten oder auch zu verbessern, wird mit einer parenteralen Ernährungstherapie begonnen. Moderne Produkte sowie eine kompetente, qualifizierte Beratung und Betreuung stellen sicher, dass diese Form der Ernährungstherapie auch zu Hause problemlos durchgeführt werden kann. Es kann davon ausgegangen werden, dass bundesweit täglich weit über 4000 Betroffene parenteral zu Hause ernährt werden.
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